Miriam Ernst

TikTok, 9 Gründe warum TikTok bleiben wird, schwarz, weiß, blau

9 Gründe warum TikTok bleiben wird

TikTok = Ganz nach dem Slogan „Make every second count“ hat es letztes Jahr vor allem ein soziales Netzwerk an die Spitze geschafft: TikTok. Die App belegte zuletzt Platz eins der meistinstallierten Apps und macht damit anderen sozialen Netzwerken mächtig Konkurrenz. Der Austausch von Kurzvideos mit der Community macht die Plattform vor allem für junge Menschen derzeit unverzichtbar. 

Was TikTok ausmacht und warum die App auch in den kommenden Monaten nicht an Beliebtheit verlieren wird, möchte ich in diesem Beitrag erklären. 

1. Unterhaltung an erster Stelle

Comedy und Unterhaltung stehen auf TikTok hoch im Kurs und damit auch die kreative Selbstdarstellung seiner Nutzer. Es sind die spontanen Gags, Nachahmungen und Challenges, die TikTok zu einer Unterhaltungsplattform machen. Social Media Nutzer möchten nicht nur konsumieren, sondern vor allem auch aktiv selbst gestalten und im Netz mitmischen – und das am besten so vielseitig und individuell wie möglich. TikTok bietet ihnen mit seinen Tools genau das: eigene Kurzvideos lassen sich mit den passenden Lieblings-Songs unterlegen, Filter sorgen für einen individuellen Look und mit Zeitlupen lassen sich kuriose Momente einfangen. 

Der Stellenwert des aktiven Kreierens nimmt also zu und macht die 15-60-sekündigen Kurzvideos auch in Zukunft zu viralen Hits. 

2. Influencer Marketing 

Das enorme Potenzial von Influencer Marketing dürfte den meisten Unternehmen inzwischen bekannt sein. Auch auf TikTok sind zahlreiche junge Influencer vertreten, von deren enormen Reichweite viele Unternehmen profitieren können – vorausgesetzt es handelt sich überwiegend um die Zielgruppe der 15- bis 24-Jährigen. Eine Kooperation mit Influencern lässt sich hervorragend mit kreativen Challenges verbinden, um so Millionen von Menschen zu erreichen. 

3. Hohe Reichweite 

Bei über 800 Millionen monatlich aktiven Nutzern und einer durchschnittlichen Nutzungsdauer von 47 Minuten wird klar, wie stark sich die App inzwischen in den Alltag vieler junger Menschen etabliert hat. Dabei erreichen die ausgespielten Videoclips auch ohne eine hohe Followerzahl beträchtliche organische Reichweite und birgt damit enormes Potential für viele Unternehmen. Zudem lassen sich die Inhalte auch auf Instagram, Facebook, WhatsApp und Twitter teilen und wie ein Lauffeuer verbreiten. 

4. TikTok’s Nutzer werden älter

Es ist vor allem die Generation Z, die TikTok dominiert und die Plattform aktiv nutzt. Doch auch ältere Personen und Influencer (25-34 Jahre) rücken nach und steigen auf den Trend des Kanals auf. 

Für Unternehmen bleibt es spannend, denn die Altersstruktur verändert sich: Die Zielgruppe wächst langsam mit und eröffnet Unternehmen neue Möglichkeiten die Zielgruppenansprache nachhaltig zu erweitern. Wichtig ist, diesen Trend in den kommenden Monaten zu verfolgen und rechtzeitig mit geeigneten Kampagnen zu reagieren. 

5. Einzigartige Content-Formate

Mit Musik untermalten Clips und LipSync-Videos startete damals alles. Inzwischen gibt es nicht nur mehr Content Formate, sondern auch solche, die es in dieser Form nur auf TikTok gibt. Für Unternehmen stellen beispielsweise die Branded Hashtag Challengesinteressante Formate dar. Hierbei werden TikTok User dazu aufgefordert, eigene Videos zu bestimmten Hashtags hochzuladen – nicht selten geht so eine Hashtag Challenge viral. Challenges können sowohl von Usern, als auch von Marken platziert werden. Die enorme Reichweite und die vergleichsweise niedrigen Streuverluste machen es für Unternehmen besonders attraktiv, TikTok für eigene Marketing Strategien zu nutzen. 

Neben der Hashtag Challenge stehen auch Duette hoch im Kurs. Dabei setzt der Nutzer das Video eines anderen Users fort, in dem er sein eigenes Video hinzufügt. Dadurch, dass ein User in Echtzeit auf den Beitrag eines anderen Nutzers reagiert, entstehen oft lustige und spontane Videos, die von Millionen Nutzern gesehen werden. 

6. Werbemöglichkeiten auf TikTok werden ausgebaut 

Im Gegensatz zu Facebook und Instagram gibt es auf TikTok noch vergleichsweise wenig Möglichkeiten, Werbung auf der Plattform zu schalten. Trotzdem gibt es auch heute schon eine Reihe von Formaten, die ein Unternehmen für Marketing Zwecke nutzen kann. Neben Influencer Marketing und der Branded Hashtag Challengehat TikTok noch weitere Werbeformate ins Leben gerufen.

Die wohl effektivste Möglichkeit eine große Anzahl an Nutzern zu erreichen, ist das sogenannte Brand Takeover. Hierbei erscheint beim Öffnen der App ein 3-sekündiges Anzeigebild oder ein GIF im Vollbildmodus, welches beim Anklicken auf die jeweilige Landing Page führt. Beim In-Feed Native Video Ad wird ein natives Videoformat im „Für dich“-Feed angezeigt. Der Vorteil dieses Werbeformats ist, dass sich die Werbung „untermischt“ und sich zunächst nicht von anderen Beiträgen unterscheidet. Auch mit „Branded Lenses“ können Unternehmen in Zusammenarbeit mit TikTok ihre eigenen Filter, animierte Objekte und Effekte kreieren und den Nutzern für ihre Videobeiträge zur Verfügung stellen.  

7. Private Communities 

Private Kommunikationskanäle rücken zunehmend in den Mittelpunkt. Grund dafür ist, dass sich Social Media Nutzer immer mehr nach einem privateren Social Media Erlebnis sehnen – und das bieten ihnen neben privaten Facebook Gruppen oder Instagram Direct eben auch TikTok. Die Plattform hat es geschafft den Community Gedanken fortzuführen und fest in seinem Konzept zu verankern, was nicht zuletzt zum Erfolg der Plattform beigetragen hat. 

Unternehmen stellt das vor neuen Herausforderungen: Öffentliche Feeds müssen bespielt werden, während sie auf privateren Kanälen in den persönlichen Kontakt mit ihrer Zielgruppe treten.

Die auf TikTok bestehende Möglichkeit, einzelne Communities und Personengruppen anzusprechen und der damit verbundene direkte Zugang zu potentiellen Kunden macht die Plattform zu einer wertvollen Anlaufstelle für Marketingaktivitäten. 

8. TikTok = Social Listening

Nicht selten markieren TikTok Nutzer andere Unternehmen und Marken, um Fragen zu stellen oder auf etwas Aufmerksam zu machen – oder sie kommentieren Unternehmensvideos und hinterlassen Feedback, üben Kritik aus oder teilen einfach ihre Meinung mit. Diese Kommentare und Erwähnungen können Unternehmen nutzen, um künftige Kampagnen dahingehend anzupassen. Auf diese Weise lässt sich auch die allgemeine Reputation des Unternehmens im Auge behalten. 

Außerdem haben Unternehmen die Möglichkeit, Trendthemen und Hashtags zu verfolgen, um so die Reichweite auf TikTok zu messen. Auf diese Weise lässt sich auch herausfinden, welche Personen am stärksten an der Verbreitung Ihrer Inhalte verantwortlich sind. So können Meinungsmacher identifiziert und gezielt für Kampagnen beworben werden. 

9. TikTok Kreativitäts-Fonds

In den vergangenen Monaten hat sich TikTok einem interessanten Konzept gewidmet, welches den ein oder anderen Nutzer nun noch stärker an die Plattform binden dürfte. Die Rede ist von dem sogenannten Kreativitäts-Fonds: Ein von TikTok ins Leben gerufenes Förderprogramm, das die Kreativität und das Engagement seiner Community fördern soll. Die Möglichkeit, mit viralen Kurzvideos Geld zu verdienen, macht die Plattform nun auch finanziell lohnenswert und damit für viele Creator besonders reizvoll. Der Fonds beschränkt sich in Europa zurzeit auf rund 60 Millionen Euro und soll innerhalb der nächsten drei Jahre auf 255 Millionen erweitert werden. 

Die Ausschüttungsbeträge orientieren sich unter anderem an der Anzahl der Videoaufrufe und der Interaktionsrate. Zudem spielt es eine Rolle, aus welcher Region auf das Video zugegriffen wird. Die Teilnahme am Programm ist ab 18 Jahren möglich und an einige Voraussetzungen geknüpft: So müssen die Creator mindestens 10.000 Follower und mindestens 10.000 Videoaufrufe in den vergangenen 30 Tagen aufweisen. 

Wer diese Kriterien erfüllt, dem steht unabhängig seiner Content Themen eine neue Verdienstmöglichkeit zur Verfügung. In den kommenden Monaten wird sich zeigen, wie gut das Förderprogramm bei der Community ankommt und mit welchen Ausschüttungsbeiträgen tatsächlich gerechnet werden kann.